"Viele halten ein Land ohne Baumaterialien f?r unbewohnbar." Mit diesen Worten er?ffnete Industrieminister Gylfi orsteinsson G?slason 1958 Islands erstes und einziges Zementwerk. Mehr als ein Jahrhundert zuvor war beim Bau der Domkirche von Reykjav?k erstmals Portlandzement zum Verputzen von W?nden zum Einsatz gekommen. Seinerzeit fertigte man die meisten st?dtischen Wohnh?user noch aus vor Ort gestochenem Torf oder teurem importiertem Bauholz. Nur wenige Jahrzehnte sp?ter bauten isl?ndische Architekt*innen, Ingenieur*innen und Maurer*innen ihr Land fast ausschlie lich aus Beton. Wie konnte das Material so enorm an Beliebtheit gewinnen, dass die ersten Dekaden des 20. Jahrhunderts auch als "Zeitalter des Betons" in die Geschichte eingingen? The Icelandic Concrete Saga befasst sich mit ?ber hundert Jahren isl?ndischer Architektur, Baupraxis und Technologie. Das Buch begibt sich auf die Spuren einer Architektur, die unabl?ssig gegen Materialknappheit und die Elemente der Natur ank?mpft und eng mit der isl?ndischen Politik, Kultur und Gesellschaft verwoben ist.

Sofia Nannini, PhD, is an architectural historian specializing in the relationship between building materials, society, and culture in nineteenth- and twentieth-century Europe. She is the author of Icelandic Farmhouses: Identity, Landscape and Construction (1790-1945), published in 2023, and is currently an assistant professor at the Politecnico di Torino, Italy.